RatsTV im LWL – Zuschauen nicht erwünscht

In mehreren Kommunen gibt es sie bereits, die Möglichkeit von zu Hause die Ratssitzungen anzuschauen. Diese sich abzeichnende erhöhte Bürgernähe hat auch den LWL dazu getrieben, kurz darüber nachzudenken. Das war es dann leider aber auch. Die Verwaltung legte einen tendenziösen Vorschlag vor, der von Anfang an ein RatsTV unmöglich sein ließ. Denn er machte eine Live-Übertragung davon abhängig, dass alle Sitzungsmitglieder dieseer zustimmten. Da vor diesem ersten Aufschlag bereits einige Mitglieder geäußert hatten, dass sie der Veröffentlichung ihres Bildes und ihrer Worte nicht zustimmen würden, war die Vorlage der Verwaltung offensichtlich als pures Feigenblatt gedacht. Ein RatsTV war niemals gewollt.
Interaktion
Wir merkten mehrfach an, dass uns eine Aufzeichnung und nicht unbedingt eine Live-Übertragung der zwei Landschaftsversammlungen im Jahr für den Anfang reichen würde. Stattdessen wurde der Fokus ständig nur auf eine Live-Übertragung gerichtet, welche mit größeren Schwierigkeiten verbunden wäre als eine Aufzeichnung. Denn wenn ein Aufgezeichneter während der Live-Übertragung widerspricht, muss diese abgebrochen werden. Bei einer Aufzeichnung könnte er leicht raus geschnitten werden.
Vorschlag
Wir schlagen vor, die Redner der beiden Landschaftsversammlungstermine aufzuzeichnen und jedem einzeln die Möglichkeit zu geben der Veröffentlichung zu widersprechen. Dadurch könnte der Sitzungsverlauf dargestellt werden und der LWL könnte endlich ein wenig an seinem verstaubten und wegen der Landschaftumlage, die die Mitgliedskokmmunen an ihn zahlen müssen, beschädigten Image arbeiten.
Stattdessen geht es weiter wie die letzten Jahrzehnte.
Kosten
Die Kosten würden sich bei zwei Sitzungen im Jahr auf maximal 3000€ jährlich belaufen. Bei einem Umsatz von 3,5Mrd. € wäre das wohl eine sinnvolle Investition in die Bürgernähe.
RatsTVs in anderen Städten
RatsTVs gibt es inzwischen in vielen Kommunen. Unten können Sie einige Links dazu finden.
Die Klickzahlen variieren stark und hängen offensichtlich auch davon ab, wie der Filmausschnitt gestaltet ist und wie die Filme beworben werden.
Zusammenfassung
Für uns war diese Theatervorstellung erneut ein Beispiel dafür, dass die alten Parteien und die Verwaltung kein Interesse daran haben, dass die Bürger ihnen auf die Finger schauen können. Heutzutage lediglich auf die Besuchertribüne zu verweisen bei der riesigen Ausdehnung des LWL-Gebietes ist eine Farce. Welcher Arbeitnehmer oder Seine-Verwandten-Pflegender kann denn unter der Woche morgens um 10 Uhr für die Dauer einiger Stunden nach Münster zum LWL-Landeshaus fahren?